The Littmann-Sessions: eine Pop-Gala
pres. by Staatsoper Stuttgart und Pop-Büro Region Stuttgart
Sommer, Sonne, Littmann Sessions – nach dem großen Publikums-Erfolg im vergangenen Jahr geht die visionäre Pop-Gala nun in die zweite Runde. Was als genreübergreifendes Experiment begann, hat Lust auf mehr gemacht: Auch 2025 öffnen die Staatsoper Stuttgart, JOiN (Junge Oper im Nord) und das Pop-Büro Region Stuttgart die Türen des ehrwürdigen Littmann-Baus für einen Abend, der Oper und Pop auf Augenhöhe zusammenbringt. Mit dabei sind fünf herausragende regionale Acts und kein geringerer als der Berliner Rapper Apsilon.
Kooperation mit dem Pop-Büro Region Stuttgart
Mit Apsilon, Atomic Lobster, FUTSCH, Horizontaler Gentransfer, Lying to Children und Siri Thiermann
Jul 2025
Die Künstler*innen
Apsilon
Als Sohn türkischer Eltern und Gastarbeitenden ist er immer noch da, wo er aufgewachsen ist – in seiner Heimat Moabit. Nach fast 10 Jahren Texte schreiben verbringt Apsilon seit gut zwei Jahren viel Zeit im Studio. Inhaltlich gibt es Deutschrap mit antikapitalistischer Analyse ohne erhobenen moralischen Zeigefinger. Provokante Gesellschaftskritik ohne Kompromisse gegen weißdeutsche Bequemlichkeit und Resignation. Die Delivery ist die pure Wut, der Sound ist trappig und modern. New Wave. Apsilon kommt leger um die Ecke und legt Basketballreferenzen neben Rassismuskritik, reiht geschickt deutsche Redewendungen aneinander, während er sie bricht und so mit der deutschen Sprache dribbelt.
Seine EP „Gast“ nimmt einige Erfahrungen der Generation der Gastarbeitenden, um sie als Widersprüche zwischen Schmerz und Hoffnung wieder auszuspucken. Sie verarbeitet die falschen Versprechen der Gastfreundschaft, die Gastarbeitenden gemacht wurden und zeigt den Trotz einer jüngeren Generation, die sich nicht in das Bollwerk von Volk, Kapital und Menschenverachtung integrieren will. Apsilon ist kein Besserwisserrap, kein Straße 2.0 und kommt ohne Drogenverherrlichung, blinden Hedonismus oder Frauenverachtung aus. Gleichzeitig klammert er sich nicht aus, sondern agiert als Teil dieser jungen, vielversprechenden, kaputten Gesellschaft, die in Widersprüchen lebt und nach allen Enttäuschungen der vorherigen Generationen gesellschaftlich und musikalisch etwas Eigenes schaffen will.
Seine EP „Gast“ nimmt einige Erfahrungen der Generation der Gastarbeitenden, um sie als Widersprüche zwischen Schmerz und Hoffnung wieder auszuspucken. Sie verarbeitet die falschen Versprechen der Gastfreundschaft, die Gastarbeitenden gemacht wurden und zeigt den Trotz einer jüngeren Generation, die sich nicht in das Bollwerk von Volk, Kapital und Menschenverachtung integrieren will. Apsilon ist kein Besserwisserrap, kein Straße 2.0 und kommt ohne Drogenverherrlichung, blinden Hedonismus oder Frauenverachtung aus. Gleichzeitig klammert er sich nicht aus, sondern agiert als Teil dieser jungen, vielversprechenden, kaputten Gesellschaft, die in Widersprüchen lebt und nach allen Enttäuschungen der vorherigen Generationen gesellschaftlich und musikalisch etwas Eigenes schaffen will.

(c) Aysan Lamby
Atomic Lobster
Seit ihrer Gründung im Jahr 2019 ist ATOMIC LOBSTER stetig unterwegs, immer auf der Suche nach neuen musikalischen Horizonten. Mit rund 50 Konzerten quer durch Deutschland und darüber hinaus – darunter Highlights wie das SXSW in Austin und das AboutPOP Festival in Stuttgart – hat sich die Band mit leidenschaftlichen Live-Auftritten eine wachsende Fangemeinde erspielt.
Ihr Sound ist ein intensiver Mix aus Grunge, Post-Punk und Trip-Hop – mal rau und ungeschliffen, mal sanft und hypnotisch. Mit Einflüssen von PJ Harvey, Radiohead und Queens of the Stone Age kreiert ATOMIC LOBSTER einen Klang, der die Melancholie der 90er mit zeitgenössischer Experimentierfreude verbindet. Nostalgie trifft auf frische Perspektiven – eine musikalische Reise zwischen Dringlichkeit und Atmosphäre.
Das Debütalbum CLAWS hat im Frühjahr 2024 das Licht der Welt erblickt. Es ist das Ergebnis eines dynamischen Schreibprozesses zwischen Stuttgart und Berlin und reflektiert die Spannungen unserer Zeit, ohne dabei in Resignation zu verharren oder zynisch zu werden. Mit den verspielten Arrangements und experimentellen Klängen bringt Atomic Lobster eine Atmosphäre von Sensibilität, Wut und Leidenschaft auf die Bühne.
Ihr Sound ist ein intensiver Mix aus Grunge, Post-Punk und Trip-Hop – mal rau und ungeschliffen, mal sanft und hypnotisch. Mit Einflüssen von PJ Harvey, Radiohead und Queens of the Stone Age kreiert ATOMIC LOBSTER einen Klang, der die Melancholie der 90er mit zeitgenössischer Experimentierfreude verbindet. Nostalgie trifft auf frische Perspektiven – eine musikalische Reise zwischen Dringlichkeit und Atmosphäre.
Das Debütalbum CLAWS hat im Frühjahr 2024 das Licht der Welt erblickt. Es ist das Ergebnis eines dynamischen Schreibprozesses zwischen Stuttgart und Berlin und reflektiert die Spannungen unserer Zeit, ohne dabei in Resignation zu verharren oder zynisch zu werden. Mit den verspielten Arrangements und experimentellen Klängen bringt Atomic Lobster eine Atmosphäre von Sensibilität, Wut und Leidenschaft auf die Bühne.

(c) Lea Röwer
FUTSCH
FUTSCH aus Stuttgart machen einen Mix aus Post-Punk, Classic Rock, psychedelischen Eskapaden und einer Prise Neuer Deutscher Welle. Mit Zeilen wie „Meine Freunde ziehen alle weg, will abends eh nur noch ins Bett“ spielen die fünf eigenwilligen Charaktere mit Resignation und Partylaune.
Futsch sind: Fine Feiler (Gesang), Mathias Krebser (Gitarre), Reinhold Buhr (Gitarre), Jonas Bolle (Bass), Dennis Ströbele (Drums).
Futsch sind: Fine Feiler (Gesang), Mathias Krebser (Gitarre), Reinhold Buhr (Gitarre), Jonas Bolle (Bass), Dennis Ströbele (Drums).

(c) FUTSCH
Horizontaler Gentransfer
In Korea gibt es ein Phänomen, dass ältere Generationen mit der Generation Z durch Musik besser verstehen – und das passiert durch Mischungen zwischen K-Pop und Schlagermusik. Vielleicht klappt das hier in Deutschland auch? Wir wollen nicht nur die Generationen melieren, sondern auch verschiedene Kulturen. Die Geschichten, wie wir als Frauen und Ausländerinnen in Baden-Württemberg leben, drücken sich in unseren Bildern oder Performances aus – sowohl kollektiv als auch individuell. Wir verorten uns in einer bewussten Haltung ästhetischer Überforderung mit dem Anliegen, an die Grenzen zu gehen und den Leuten so viel Kontext und Cut-Up um die Ohren zu hauen, dass der eigene Standpunkt wankt.

(c) Maxim Schipko
Lying to children
Lying to Children ist ein Duo aus Stuttgart. Zwei Menschen, elektronische Klänge, eine Sprache, die nicht jeder versteht, aber jede*r spürt. Die Musik bewegt sich zwischen Melancholie und Leichtigkeit, zwischen klaren Flächen und verschobenen Momenten. Im Zentrum steht Sophie, die auf Ukrainisch singt. Sie kommt aus Dnipro, ihre Texte erzählen vom Erwachsenwerden, von schrägen Übergängen, von Trotz, Unsicherheit und kleinen Fluchten. Ironie und schwarzer Humor ziehen sich leise durch die Zeilen, ohne sich aufzudrängen. Neben ihr: Vincent, der die Sprache nicht versteht – aber die Stimmung liest. Seine Musik reagiert auf das, was zwischen den Worten liegt: Atmosphäre, Energie, Spannung. Manchmal entsteht ein Widerspruch zwischen Inhalt und Klang – und genau darin liegt der Reiz. Synthesizer tragen diese Musik. Sie pulsieren, legen sich wie Nebel oder schlagen ein wie ein Blitz. Manche Songs nehmen sich Zeit, andere kommen direkt auf den Punkt – aber immer bleibt etwas Unvorhersehbares. Live entsteht ein Raum. Ein konzentrierter Moment zwischen Publikum und Band. Keine Inszenierung, sondern ein Zustand – irgendwo zwischen Club, Wohnzimmer und einem Gefühl, das man nicht ganz benennen kann.

(c) Lying to children
Siri Thiermann
Siri Thiermann spielt elektronische Live-Sets mit analogen und modularen Synthesizern und Hardware. Ihre Musik ist geprägt von rohen Synthesizer-Sequenzen, hypnotischem Techno und experimentellen Sounds. Darüber hinaus komponiert sie Musik für Theater und steht als Theatermusikerin und Performerin auf der Bühne.

(c) Jan-Oliver Müller