What Do You Fear?
Panel Talk
Im Rahmen der Ausstellung Shadowily in different tongues
Verdis Oper Otello erzählt, gleich Shakespeares Vorlage, davon, welche brutalen Konsequenzen die gewaltsame Konstruktion von Anderssein haben kann. Im Gespräch zoomen wir auf einen breiteren gesellschaftlichen Kontext heraus: Wer definiert, ob jemand „fremd“ ist?
Der Stuttgarter Kulturakteur Mike Schattschneider (u.a. Schmetterlingshaus und Linden-Museum, sowie der Staatsoper durch das Projekt JOiN-Haus verbunden) spricht mit Gitte Zschoch (Generalsekretärin des ifa) und Sibylle Baumbach (Professorin für Anglistik an der Universität Stuttgart) darüber, mit welchen Mitteln in Otello „Fremdheit“ erzählt wird, über zeitgenössische Rezeptionen und die historische Unmöglichkeit der titelgebenden Figur. Wir reden über das subversive Potential der Kunst, fragen uns angesichts der Stuttgarter Neuinszenierung aber auch, wie ein verantwortungsbewusster Umgang mit Opernrepertoire, mit literarischen Texten und musealen Exponaten heute aussehen kann. Wie wirkt sich die kulturelle Reproduktion von Stereotypen sowie die Wiedergabe diskriminierender Sprache auf unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt aus? Wie kann ein progressiver Zugriff auf angestaubtes Material aussehen? Und welche Verantwortung tragen Kulturinstitutionen in Zeiten des Rechtsrucks?
Der Stuttgarter Kulturakteur Mike Schattschneider (u.a. Schmetterlingshaus und Linden-Museum, sowie der Staatsoper durch das Projekt JOiN-Haus verbunden) spricht mit Gitte Zschoch (Generalsekretärin des ifa) und Sibylle Baumbach (Professorin für Anglistik an der Universität Stuttgart) darüber, mit welchen Mitteln in Otello „Fremdheit“ erzählt wird, über zeitgenössische Rezeptionen und die historische Unmöglichkeit der titelgebenden Figur. Wir reden über das subversive Potential der Kunst, fragen uns angesichts der Stuttgarter Neuinszenierung aber auch, wie ein verantwortungsbewusster Umgang mit Opernrepertoire, mit literarischen Texten und musealen Exponaten heute aussehen kann. Wie wirkt sich die kulturelle Reproduktion von Stereotypen sowie die Wiedergabe diskriminierender Sprache auf unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt aus? Wie kann ein progressiver Zugriff auf angestaubtes Material aussehen? Und welche Verantwortung tragen Kulturinstitutionen in Zeiten des Rechtsrucks?
#StgtOtello
In Kooperation mit dem ifa
Mit Prof. Dr. Sibylle Baumbach und Gitte Zschoch
Moderation Mike Schattschneider
Moderation Mike Schattschneider
Mai 2025
What Do You Fear?
Di
6
19:00
ifa Galerie
ifa Galerie
Eintritt frei, kostenlose Zählkarten ab 15.04. 10 Uhr
Mike Schattschneider
Mike Schattschneider ist als Stuttgarter Kulturakteur Teil des Schmetterlingshaus-Teams und seit Februar 2019 Leiter des Referats “Bildung & Vermittlung” im Linden-Museum. Nach seiner Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher studierte er Kulturpädagogik. Danach arbeitete er als Leiter einer kleinen Volkshochschule sowie als Kulturveranstalter in einer Gemeinde im Schurwald. Er stellt das künstlerische Empowerment von Menschen und deren kreativen Schaffensprozess in den Vordergrund und kennt die Probleme des Wandels der etablierten Kultureinrichtungen aus erster Hand. Die Grundprinzipien der Kulturpädagogik finden im Konzept des Schmetterlingshauses, einem freien Kulturbetrieb für die Mitte der Gesellschaft, eine logische Weiterentwicklung.
Sibylle Baumbach
Sibylle Baumbach, geboren 1978 in Münster, studierte Anglistik, Germanistik und Komparatistik, 2006 promovierte sie an der LMU München mit einer Arbeit zu Physiognomik und Gesichtslektüren in Shakespeares Tragödien. Seit Oktober 2018 leitet Sibylle Baumbach die Abteilung Englische Literaturen und Kulturen am Institut für Literaturwissenschaft. Die Forschungsgebiete von Sibylle Baumbach sind das britische Drama, insbesondere Shakespeare, die Literatur und Kultur der frühen Neuzeit, Literatur- und Kulturtheorie sowie die Rezeptionsästhetik. Sie engagiert sich außerdem in der Wissenschaftspolitik und an Projekten zum Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
Gitte Zschoch
Gitte Zschoch ist seit 1. Oktober 2021 Generalsekretärin des ifa. Von 2018 bis 2021 leitete sie in Brüssel das Netzwerk der europäischen Kulturinstitute, EUNIC — European Union National Institutes for Culture. Zuvor war sie in verschiedenen Positionen für das Goethe-Institut tätig: in Seoul, Tokio, Johannesburg sowie in der Münchener Zentrale als stellvertretende Leiterin des Kommunikationsbereichs und zuletzt als Gründungsdirektorin des Goethe-Instituts in der Demokratischen Republik Kongo. Gitte Zschoch studierte Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Moderne Koreanische Literatur an der Seoul National University in Seoul, Südkorea. Zusätzlich ist sie Beirats- und Kuratoriumsmitglied der Akademie Schloss Solitude Stuttgart und Sachkundiges Mitglied im Gremium des Gemeinderats Ausschuss für Kultur und Medien (AKM) der Stadt Stuttgart.