Herzlichen Glückwunsch, Team „SANCTA“! Die Aufsehen erregende Opernperformance von Florentina Holzinger wurde zum Berliner Theatertreffen 2025 eingeladen – und damit als eine der zehn bemerkenswertesten Inszenierungen der Saison ausgezeichnet.
In der Begründung der Jury heißt es:

Steckt nicht in jeder Messe auch ein bisschen Zauberei? Wird dort nicht Brot in Fleisch, Wein in Blut verwandelt? Florentina Holzinger nutzt Paul Hindemiths Kurzoper „Sancta Susanna“ über das sexuelle Erweckungserlebnis einer Nonne als Startrampe für ihre mitreißende Version eines katholischen Gottesdienstes. Schon der Auftakt mit zwei fistenden Frauen zwischen Kreuz und Boulderwand legt den Grundkontrast des Abends dar: In der Oper die Insignien der Kirche zu Opfer, Schuld und Autorität, in Holzingers körperlicher Auslegung tabuloser Sex, Überschreitung und Schamlosigkeit. Ihre queerfeministische Truppe überschreibt sakrale Bilder und interpretiert biblische Szenen als körperliche Grenzerfahrungen. Während halbnackte Nonnen über eine Halfpipe skaten, rotiert eine Päpstin, tut eine Zauberin Wunder, kumpelt ein*e Landstreicher*in namens Jesus das Publikum an. Auch die Transsubstantiation wird hier ganz konkret als Spielart der Body Suspension exerziert. Doch die Verkehrungsorgie will am Ende mehr als Kink und Provokation und reicht allen im Publikum die Hände mit ihrer Message: „Don’t dream it, be it!“

Die Inszenierung wird nochmals innerhalb des Theatertreffens zwischen 2. und 18. Mai in Berlin zu sehen sein. Die weiteren Aufführungstermine im Stuttgarter Opernhaus im Herbst 2025 werden Mitte Mai im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Staatstheater Stuttgart veröffentlicht, der Vorverkauf beginnt im Juli.