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12.02.2025 Join our House!
Join our House!
Nachbarschaft zum Mitgestalten: Gemeinsam mit dem Schmetterlingshaus Stuttgart gründet das JOiN, die Junge Oper im Nord, in der kommenden Saison das JOiN-Haus: einen Treffpunkt mit Garten, Küche und Musiktheater. Dieses wird gleichberechtigt als eine Hausgemeinschaft verwaltet, die kulturelle Partizipation und Powersharing weiterdenkt. Die Ziele der Oper werden mit der Methode der Schmetterlinge vereint, eingeladen als ständige Gäste sind Jugendliche und junge Erwachsene (15–29) aus der Nachbarschaft. In Programmgruppen – im Sinne von Bürger*innen-Jurys – gestalten sie das künstlerische Programm selbst. Finanziert wird das Projekt durch die Initiative „Kulturkessel“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, das mit Spendengeldern von Mercedes-Benz insgesamt 21 Projekte in den nächsten fünf Jahren unterstützen wird.
Als Akteur der freien Szene steht das dreiköpfige Schmetterlingshaus (Anna Lampert, Mike Schattschneider, Boglárka Pap) für Veranstaltungen, die möglichst viele Leute begeistern und Menschen erreichen, welche sich von den aktuellen Kulturangeboten Stuttgarts nicht angesprochen fühlen. Basis dafür ist die Arbeit mit moderierten Programmgruppen. Diese entwickeln Vorschläge, sichten eingebrachte Ideen und entscheiden selbständig, welche professionellen Produktionen umgesetzt werden. Mithilfe der Kulturkessel-Finanzierung kann ihr Vorgehen nun erstmals über einen längeren Zeitraum erprobt und weiterentwickelt werden.
Unser gemeinsames Vorhaben begreifen wir als Haus und uns darin als Bewohner*innen, die ihre Räumlichkeiten mit Gästen teilen, welche die Aktivitäten der einzelnen Zimmer in regelmäßigen Programmgruppen-Workshops selbst bestimmen:
Stuttgart ist eine Kesselstadt, in der sich das kulturelle Angebot im Innern ballt. Mit dem JOiN-Haus schauen wir über den Kesselrand hinaus und binden die Menschen im ehemaligen Eisenbahnerviertel rund um den Nordbahnhof, in Bad Cannstatt und im Hallschlag in die kulturellen Transformationsprozesse ein, die mit Initiativen wie Home not Shelter, Contain*t oder dem Kunstverein Wagenhallen bereits den Stuttgarter Norden prägen. Mit neuen Beteiligungsmethoden wollen wir unsere Zielgruppe insbesondere in die kommenden Veränderungen durch das radikal begrünte Rosensteinviertel, die Maker City und den Interimsbau der Staatsoper einbeziehen. Da wir schon da sind, wollen wir den Weg mitbereiten – mit dem JOiN-Haus als Ort zum Verweilen, unabhängig von Bahnschienen, Aufwertungsdruck und Konsumzwang.
Unsere Erfahrung in der kulturellen Arbeit lehrt uns: Junge Menschen im Stuttgarter Norden brauchen unser Haus, denn sie verstehen Kultur nicht nur passiv, sondern wollen Ownership empfinden. Hier setzen wir mit unserer radikalen und intensiven Partizipation an. Powersharing bedeutet für uns: Wir überzeugen niemanden, unsere bisherigen Angebote gutzuheißen, sondern zeigen im Verbund mit den jungen Menschen, dass eine im Kollektiv kuratierte Zukunft in der Kultur möglich ist. Unsere Zielgruppe kommt aus der Mittelschicht, ist divers, erfolgreich in der beruflichen Bildung, ihre Produktivität finanziert uns mit, kurz: sie sind typische Stuttgarter*innen.
Unsere Ressourcen und Wissen, Privilegien und Macht verpflichten uns zum Teilen. Deshalb drehen wir als kulturelle Dienstleister*innen und Facilitator für Teilhabe und Gleichberechtigung mit den Programmgruppen die Machtverhältnisse um: indem wir Kunst im Auftrag, im Interesse und Kulturgeschmack der Menschen realisieren. Wir erfahren von ihnen, was sie im Leben beschäftigt und was ihre Bedürfnisse sind. So wird das JOiN mit der Schmetterlings-Methode zu einem authentischen Raum des gegenseitigen Lernens. Mit der neuen Art von Community-Arbeit lösen wir das Legitimationsproblem einer Kulturszene, die ihre Spitzenleistungen für Wenige als Chance für Viele erzählen muss. Wir entwickeln Tools, zu diesen Vielen wieder aufzuschließen. Unsere Vision legen wir auf fünf Jahre an:
Das JOiN-Haus und seine flexiblen Kollektive stehen am Anfang einer Neukonzeption kultureller Arbeit, bei der nicht nur die ‚Profis‘, sondern auch Mitglieder der Zielgruppe Verantwortung für das Ganze übernehmen, für das Zusammenleben, -denken und -arbeiten unter einem großen Dach. Es ist diese geteilte Verantwortung, die uns vom JOiN und vom Schmetterlingshaus antreibt, denn sie garantiert die Wirksamkeit demokratischen Denkens in der Kultur – durch gemeinsames Träumen, Planen, Handeln.
Unser gemeinsames Vorhaben begreifen wir als Haus und uns darin als Bewohner*innen, die ihre Räumlichkeiten mit Gästen teilen, welche die Aktivitäten der einzelnen Zimmer in regelmäßigen Programmgruppen-Workshops selbst bestimmen:
- Im Wohnzimmer (das die Bühnen und unteren Foyers in den Blick nimmt) sind die Fragen Was wollen wir sehen? Wen wollen wir hören? Ausgangspunkt einer stärkeren Publikumsbeteiligung bei der Kuration des JOiN-Programms. Bestehende Formate wie Abends im JOiN oder das Fast Sommer Festival gehen allmählich in die Hände der Programmgruppe über, die ebenfalls eruiert, welche Themen und Musiktheater-Formate noch fehlen.
- Die Küche (die tatsächliche Küche im oberen JOiN-Foyer) ist das Herz unseres Community-Centers: Hier wird, angeleitet von Mini-Jobber*innen, regelmäßig gekocht und auf Spendenbasis gegessen. Gemeinsam mit den beiden FSJ-ler*innen des JOiN, die ebenfalls zur Zielgruppe gehören, bestimmt die Programmgruppe hier, welchen Sozialraum wir einrichten – ob mit Limo-Workshop, Teigtaschen-Wettbewerb oder anderen Aktionen, bei denen das Abhängen, Genießen und Voneinander-Lernen im Vordergrund steht.
- Der Garten erweitert das bestehende Urban Gardening des JOiN (die Hochbeete auf dem Balkon und unterhalb des Gebäudes) zum Nachbarschaftsprojekt, das durch die Spendeneinnahmen der Küchen-Events finanziert wird, das immer weiter ins Industriegebiet hineinwächst und das zunehmend der Versorgung unserer Community dienen soll.
Stuttgart ist eine Kesselstadt, in der sich das kulturelle Angebot im Innern ballt. Mit dem JOiN-Haus schauen wir über den Kesselrand hinaus und binden die Menschen im ehemaligen Eisenbahnerviertel rund um den Nordbahnhof, in Bad Cannstatt und im Hallschlag in die kulturellen Transformationsprozesse ein, die mit Initiativen wie Home not Shelter, Contain*t oder dem Kunstverein Wagenhallen bereits den Stuttgarter Norden prägen. Mit neuen Beteiligungsmethoden wollen wir unsere Zielgruppe insbesondere in die kommenden Veränderungen durch das radikal begrünte Rosensteinviertel, die Maker City und den Interimsbau der Staatsoper einbeziehen. Da wir schon da sind, wollen wir den Weg mitbereiten – mit dem JOiN-Haus als Ort zum Verweilen, unabhängig von Bahnschienen, Aufwertungsdruck und Konsumzwang.
Unsere Erfahrung in der kulturellen Arbeit lehrt uns: Junge Menschen im Stuttgarter Norden brauchen unser Haus, denn sie verstehen Kultur nicht nur passiv, sondern wollen Ownership empfinden. Hier setzen wir mit unserer radikalen und intensiven Partizipation an. Powersharing bedeutet für uns: Wir überzeugen niemanden, unsere bisherigen Angebote gutzuheißen, sondern zeigen im Verbund mit den jungen Menschen, dass eine im Kollektiv kuratierte Zukunft in der Kultur möglich ist. Unsere Zielgruppe kommt aus der Mittelschicht, ist divers, erfolgreich in der beruflichen Bildung, ihre Produktivität finanziert uns mit, kurz: sie sind typische Stuttgarter*innen.
Unsere Ressourcen und Wissen, Privilegien und Macht verpflichten uns zum Teilen. Deshalb drehen wir als kulturelle Dienstleister*innen und Facilitator für Teilhabe und Gleichberechtigung mit den Programmgruppen die Machtverhältnisse um: indem wir Kunst im Auftrag, im Interesse und Kulturgeschmack der Menschen realisieren. Wir erfahren von ihnen, was sie im Leben beschäftigt und was ihre Bedürfnisse sind. So wird das JOiN mit der Schmetterlings-Methode zu einem authentischen Raum des gegenseitigen Lernens. Mit der neuen Art von Community-Arbeit lösen wir das Legitimationsproblem einer Kulturszene, die ihre Spitzenleistungen für Wenige als Chance für Viele erzählen muss. Wir entwickeln Tools, zu diesen Vielen wieder aufzuschließen. Unsere Vision legen wir auf fünf Jahre an:
- Kurzfristig erreichen wir Mitglieder der Zielgruppe am nördlichen Kesselrand und etablieren den Standort JOiN als Aufenthaltsort in Stuttgart-Nord. Über zufällige Einladungen per Post an Haushalte, Workshops an Schulen und Outreach-Events, aufsuchende Kulturarbeit und stadtweite Werbung gewinnen wir Mitglieder für Bürger*innenjurys. Zugleich bilden wir uns selbst in den Themen des JOiN-Hauses (Transformationsprozesse, Teilhabe, kulturelle Jugendbildung) weiter.
- Mittelfristig etabliert sich das JOiN-Haus im kollektiven Bewusstsein. Unsere Teilnehmer*innen kuratieren eigene Veranstaltungsreihen und erleben Selbstwirksamkeit und Autonomie.
- Langfristig möchten wir dazu beitragen, die Kluft zwischen Bevölkerungsschichten, Altersgruppen und Communities zu schließen, und Einfluss auf andere Kulturinstitutionen, nicht zuletzt die Staatsoper und die Interims-Spielstätte nehmen. So sollen z.B. die bestehenden Littmann-Sessions der Staatsoper und des Pop-Büros Stuttgart am Ende der fünf Jahre ganz von einer Programmgruppe kuratiert werden. Die nachhaltigen partizipativen Strukturen schaffen Inspirationen, sodass auch die Interims-Spielstätte der Staatsoper von Beginn an ein Ort der Mitgestaltung wird.
Das JOiN-Haus und seine flexiblen Kollektive stehen am Anfang einer Neukonzeption kultureller Arbeit, bei der nicht nur die ‚Profis‘, sondern auch Mitglieder der Zielgruppe Verantwortung für das Ganze übernehmen, für das Zusammenleben, -denken und -arbeiten unter einem großen Dach. Es ist diese geteilte Verantwortung, die uns vom JOiN und vom Schmetterlingshaus antreibt, denn sie garantiert die Wirksamkeit demokratischen Denkens in der Kultur – durch gemeinsames Träumen, Planen, Handeln.